Osteopathie

Bei der Osteopathie handelt es sich um eine ganzheitliche Untersuchungs- und Behandlungsmethode, welche um 1878 von Andrew Taylor Still begründet wurde. Die Osteopathie gliedert sich in 3 Teilbereiche, die ich im folgenden Text kurz erläutern möchte:

 

Der parietale Bereich umfasst unsere knöchernen Strukturen, also unser Skelettsystem mit Gelenken, Bändern, Kapseln und Muskeln.

 

Der viscerale Bereich umfasst unser Organsystem, also all unsere Organe, deren Hüllen und die Verbindung der Organe untereinander oder zum Knochen.

 

Der craniale bzw. der cranciosacrale Bereich umfasst unsere Schädelknochen sowie unser Kreuzbein.

 

Vereinfacht gesagt ist also der Mensch aus diesen 3 Teilbereichen wie ein Puzzle zusammengesetzt.

 

Diese 3 Bereiche sollten in sich und untereinander gut funktionieren und kommunizieren. Ist dies nicht der Fall, sprechen Osteopath*innen von einer Dysfunktion- etwas funktioniert nicht mehr harmonisch, es kommt zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Funktionsverlust. Dysfunktionen können sich auf unterschiedliche Arten äußern: Schmerzen, Schwindel, Schlafstörungen, Verdauungsbeschwerden, veränderte Ausscheidungen, Koordinationsstörungen, Gleichgewichtsstörungen, ... .

 

Bei der osteopathischen Untersuchung führe ich eine ausführliche Anamnese und im Anschluss daran eine ganzheitliche körperliche Untersuchung durch. Darauf folgt eine individuelle Behandlung. Jede osteopathische Behandlung hat das Ziel, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und somit das Gleichgewicht wieder herzustellen.

 

Zur Erklärung oder besseren Vorstellung einer osteopathischen Behandlung erzähle ich gerne eine Geschichte von einem meiner ehemaligen Dozenten. Dieser hatte einmal einen Patient, der wegen langjähriger Schulterschmerzen zu ihm kam. Mein Dozent untersuchte ihn und behandelte anschließend seine Hüfte sowie eine seiner Rippen. Der Patient war verwundert und sprach ihn an, ob er nicht seine Schulter behandeln wolle, da er ja dort seine Schmerzen hätte. Mein Dozent stellte ihm eine Gegenfrage: "Wenn an Ihrem Auto die Ölleuchte leuchtet, tauschen Sie dann die Lampe aus oder füllen Sie Öl nach?" Natürlich antwortete der Patient, dass er Öl nachfüllen würde.

 

Und genau so funktioniert die Osteopathie. Während einer Behandlung soll nicht das Symptom, sondern die Ursache gefunden und behandelt werden.

 

 

 

"Der menschliche Körper ist eine Maschine, die durch eine unsichtbare, Leben genannte Kraft, angetrieben wird. Damit sie harmonisch läuft, müssen Blut, Nerven und Arterien frei von ihrem Anfang bis zu ihrem Endpunkt arbeiten können."

(Andrew Taylor Still)